Bewegung und Krafttraining für Jugendliche

Die Bewegungswissenschaft hat festgestellt, dass die Sportlichkeit der heutigen Jugend im Vergleich zu den Jugendlichen früherer Jahrzehnte deutlich nachgelassen hat. So hat die Hälfte aller Schüler zwischen 8 und 18 Jahren Probleme mit der Körperhaltung. Außerdem haben 15 % aller Kinder und Jugendlichen ein Körpergewicht, das höher ist als der Body-Mass-Index – eine Maßzahl für die Bewertung des Körpergewichts eines Menschen in Relation zu seiner Körpergröße.

Was sind die Gründe für solche Haltungsschwächen und Gewichtsprobleme?

Eine Ursache ist sicherlich der hohe Mangel an Bewegungs- und Belastungsreizen durch einen zu hohen Medienkonsum schon von Kindesbeinen. Dadurch wird der Körper in den wichtigsten Entwicklungsphasen für das Erlernen von Bewegungstechniken und Koordinationsfähigkeiten abgestoppt und aufgehalten. Auch sitzen Kinder im Alter von 9 bis 13 Jahren, das beste Lebensalter für das Erlernen von Bewegungsabläufen und Koordination, schon 4 – 5 Stunden am Tag in der Schule. Wer dann auch noch in der Freizeit vor dem Computer oder Fernseher sitzt, bei dem bleiben wichtige Phasen der körperlichen Entwicklung ungenutzt.

Der durchdachte Einsatz von Bewegungs- und Krafttrainingsreizen zur körperlichen Erziehung in diesem Alter ist in der heutigen Zeit noch wichtiger als früher. Natürlich geht es dabei nicht zwangsläufig um den Einsatz von Hanteln oder Kraftmaschinen, sondern bereits kleinere Übungen mit dem eigenen Körpergewicht sind hier angebracht, wie z. B. Seil- und Trampolinspringen oder Gymnastik.

Muskelkrafttraining im Kindes- und Jugendalter.

Unbegründet ist die früher oft geäußerte Behauptung, das Krafttraining die Sehnen der Kinder und Jugendlicher überbeansprucht. Denn sportmedizinische Studien belegen, dass bei einem korrekten Training auch Freihanteln und Kraftmaschinen bei Jugendlichen erfolgreich und sicher eingesetzt werden können.

Fazit:
Kinder und Jugendliche, bei denen man ein dosiertes Krafttraining einsetzt, erzielen eine bessere körperliche Entwicklung und ein besseres Zusammenspiel der Muskeln untereinander. Dadurch legt man schon in jungen Jahren den Grundstein für ein Leben mit keinen oder zumindest wenigen körperlichen Problemen – auch später in hohem Alter.